
Kunst im Hotel – Ein Sammlungskonzept mit Haltung
Kunst ist bei uns nicht bloß Dekoration, sondern integraler Bestandteil des Hauses. Gemeinsam mit der Salzburger Galeristin Sophia Vonier wurde ein kuratorisches Konzept entwickelt, das sich durch Konsequenz, Klarheit und ein feines Gespür für zeitgenössische Positionen auszeichnet. Die Sammlung bildet das Herzstück des Programms und wurde bereits bei der Neuausrichtung des Hauses mitgeplant.
„Ich wollte von Anfang an zeigen, dass Kunst im Hotel nicht Beiwerk ist – sondern Teil der Haltung. Wer hier übernachtet, begegnet Kunst auf Augenhöhe.“ – Sophia Vonier
Eine Sammlung entsteht
Statt wechselnder Ausstellungen wurde von Beginn an die Idee verfolgt, eine eigene Sammlung aufzubauen. Ziel war es, Werke zu zeigen, die nicht nur schön anzusehen sind, sondern die Atmosphäre im Haus prägen und langfristig mit ihm wachsen. Originale finden sich in den öffentlichen Bereichen – insbesondere im Eingangsbereich und im Frühstücksraum. In den Zimmern hängen hochwertige Drucke derselben Werke. So wird Kunst nicht nur präsentiert, sondern Teil des alltäglichen Erlebens im Hotel.
„Das Schöne an dieser Auswahl ist, dass sie ein Querschnitt meines Galerieprogramms ist – die Künstlerinnen und Künstler, die hier vertreten sind, zeige ich auch regelmäßig bei mir in der Galerie.“
Künstlerinnen und Künstler der Sammlung
Die Auswahl folgt einem klaren Fokus: Künstlerinnen und Künstler mit Österreich-Bezug, starke malerische Positionen und ein kuratorischer Anspruch, der Vielfalt und Tiefe sichtbar macht.
Elisa Alberti
Alberti arbeitet mit geometrischen Formen, klaren Linien und einer reduzierten Farbpalette. Ihre abstrakten Kompositionen wirken ruhig, fast meditativ – und eröffnen dennoch komplexe räumliche Beziehungen. In ihrer Malerei verbindet sie Strenge mit Leichtigkeit, Konstruktion mit Poesie. Zu sehen sind zwei Werke aus den Jahren 2022 und 2023, die ihre charakteristische Handschrift eindrucksvoll zeigen.
elisaalberti.com
Dominik Louda
Loudas Arbeiten sind geprägt von einem spielerischen Umgang mit Raum, Farbe und Material. Er kombiniert Öl- und Gouache-Techniken, um sowohl flächige als auch transparente Bildwelten zu schaffen. Seine Werke changieren zwischen gegenständlich und abstrakt, erzählen visuelle Geschichten und lassen zugleich viel Raum für eigene Deutungen. Im Hotel sind zwei Arbeiten zu sehen, darunter das atmosphärische Caution, low sun (2022) und eine großformatige Leinwandarbeit aus den Jahren 2017–2020.
dominiklouda.com
Bertram Hasenauer
Hasenauers Werk oszilliert zwischen Figuration und Abstraktion. Seine Porträts sind reduziert, entrückt, oft in gedeckten Farben gehalten – und entwickeln gerade durch ihre Zurückhaltung eine intensive emotionale Präsenz. Die dargestellten Figuren scheinen entrückt und gleichzeitig zutiefst gegenwärtig. Die im Hotel ausgestellte Arbeit ohne Titel aus dem Jahr 2020 zeigt genau diese stille Spannung, für die Hasenauers Werk bekannt ist.
bertramhasenauer.com
Madita Kloss
Ihre Werke verbinden Leichtigkeit und Präzision. Sehr bunt, sehr fröhlich. Zu sehen sind drei farbintensive Stillleben auf schwarzem Grund, die durch ihre Leuchtkraft und Komposition bestechen. Kloss arbeitet mit Pastellkreide und reduziertem Formenvokabular, das alltägliche Objekte neu inszeniert – zwischen Verspieltheit und stiller Ernsthaftigkeit.
maditakloss.com
Anne-Clara Stahl
Mit Die Versammlung (2021) und Versuchung (2020) sind zwei Arbeiten vertreten, die sich durch Materialvielfalt und starke malerische Präsenz auszeichnen. Stahl arbeitet auf Holz, Leinwand und Karton und nutzt verschiedenste Techniken wie Öl, Pigment oder Aquarell. Ihre Werke sind geprägt von figurativen Fragmenten, gestischen Elementen und einer sehr eigenen Farbigkeit, die emotionale Spannungen aufgreift und gleichzeitig Raum für Interpretation lässt. anneclarastahl.de
Johanna Binder
Die Arbeiten von Johanna Binder bewegen sich an der Schnittstelle zwischen Zeichnung, Fläche und Raum. Ausgehend von klaren, oft reduzierten Linienstrukturen entstehen vielschichtige Kompositionen, die mit Wiederholungen, Rasterungen und feinen Verschiebungen arbeiten. Im Hotel ist ihre Arbeit Fakten 2029/20 zu sehen. Ein Nitrotransferdruck mit Marker und Stickerei auf Papier, platziert im Rezeptionsbereich.
johannabinder.at
Julia Haugeneder
Julia Haugeneder entwickelt skulpturale Wandarbeiten und Installationen, die zwischen Malerei und Objekt stehen. Sie experimentiert mit Papier, Buntbinderleim, Pigmenten und weiteren Materialien, wobei Prozess, Materialität und Transformation im Zentrum stehen. Im Hotel ist ihre Arbeit ohne Titel (Lamellen III) aus dem Jahr 2022 zu sehen. Eine raumbezogene Installation aus Buntbinderleim, Pigment, Stahl und Buchbinderringen, die mit der Wandfläche in Dialog tritt.
Julia Brennacher
Die Malerei von Julia Brennacher ist atmosphärisch, seriell und rhythmisch gedacht. Ihre Werke entstehen in Gruppen, mit feinen Variationen in Farbe, Struktur und Komposition. Im Hotel sind fünf Arbeiten ohne Titel aus den Jahren 2021/22 als Ensemble im Frühstücksraum zu sehen. Ihre reduzierte Farbigkeit und malerische Dichte schaffen einen ruhigen, zugleich konzentrierten visuellen Raum.
juliabrennacher.com
Kunst als Teil des Alltags
Diese Werke wurden nicht wahllos platziert, sondern bewusst in Bezug zum architektonischen Raum gesetzt. Die Kunst tritt in Dialog mit Design, Licht, Geschichte und Nutzung – und verankert sich als identitätsstiftendes Element im gesamten Hotel.
„Katharina hatte von Anfang an Lust, Kunst in einem anderen Kontext zu zeigen. Mit viel Mut – und mit dem Willen, etwas Bleibendes zu schaffen.“
Die Sammlung im Hotel zum Hirschen ist kein abgeschlossenes Projekt, sondern ein dynamisches Konzept. Sie wächst, verändert sich, bleibt lebendig. Gäste begegnen der Kunst ganz selbstverständlich – beim Betreten des Hauses, beim Frühstück, beim Verweilen. Kunst wird hier nicht erklärt, sondern erfahren.
Wer im Hotel zum Hirschen übernachtet, erlebt ein Haus, das Haltung zeigt: in der Gestaltung, in der Auswahl der Künstlerinnen und Künstler und in der Art, wie es Kultur in den Alltag integriert.
Mehr über die Hintergründe zur Sammlung und zur Zusammenarbeit mit der Galerie Vonier gibt es im Gespräch mit Sophia Vonier in der Podcastfolge „Kunst im Hotel – Im Crossover von beständig und zeitgenössisch“: https://hirschengruen.at/folge-7-kunst-im-hotel-im-crossover-von-bestaendig-und-zeitgenoessisch/
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